Donnerstag, 22.03.2012

Auf auf, die Garden Route entlang!

Nachdem ich mich in den letzten Tagen etwas intensiver der Uni widmen musste (für alle Zweifler: ja, ich studiere hier!), sind wir heute aufgebrochen zu unserer großen Reise entlang der Garden Route nach Kapstadt. Biancas Freundin Sarah ist seit einer Woche bei uns zu Besuch und ist auch mit von der Partie. Wir sind mittags nach der Uni losgefahren und unser erster Zwischenstop war Knysna. Knysna ist auch bekannt als Lagunenstadt, weil sich der Indische Ozean in vielen Lagunen immer wieder bis in die Stadt reinzieht. Gegen Abend kamen wir in unserem Hostel, dem Island Vibe an und der Besitzer fragte uns gleich, ob wir irgendwelche Aktivitäten geplant haben, die er für uns buchen sollte. Da die Gegend so schön sein sollte, entschieden wir uns für eine geführte Wanderung und Paragliding für den nächsten Tag. Zum Abendessen sind wir dann an die Waterfront gefahren und haben lecker Fisch gegessen.

Am nächsten Morgen um 8:30 klopfte es an unserer Tür und ein, auf den ersten Blick merkwürdig anmutender, Mann stand davor und fragte, wann wir denn fertig seien, um 9 Uhr würde die Wanderung losgehen. Das hatte man leider vergessen, uns zu sagen 😉 Also frühstückten und duschten wir im Eiltempo und waren dann um kurz nach 9 mit dem Guide unterwegs zu einem Startpunkt auf einer Klippe. Der Ausblick von der Klippe Richtung Meer war echt schön, auch wenn das Wetter bewölkt war, aber der Gedanke, dass ich da jetzt runterlaufen und wieder hochkommen muss, behagte mir nicht ganz 🙂

Der Guide erwies sich als richtig nett und gesprächig und so hat er uns beim Wandern allerhand über die Gegend und die Natur erzählt. Als wir unten am Meer angekommen waren, gabs eine kleine Pause unter Aufsicht von 2 sehr neugierigen Ottern und jeder durfte sich im „Gästebuch“ eintragen: ein Steinhaufen, auf den man seinen eigens gesuchten Stein geschmissen hat.

das Gästebuch

Dann kam der anstrengendere Part der Wanderung: es ging wieder bergauf. Und das ziemlich steil. Mangelnde Kondition zwang uns zu kleinen Pausen, aber wir habens geschafft, wenn auch völlig aus der Puste und schwitzend. Nachher hat uns der Guide erzählt, dass die Rekordzeit für den Aufstieg bei 13 Minuten liegt, wir haben 20 gebraucht…hätte also schlimmer sein können 😉

Wegen dem schlechten Wetter waren wir nicht sicher, ob unser Paragliding-Termin noch steht, aber als uns der Guide wieder am Hostel abgesetzt hat, wurde uns mitgeteilt, dass wir in einer Stunde abgeholt werden zum Paragliden. Also schnell noch duschen, weil wir nach dem schweißtreibenden wandern niemandem zumuten wollten, tandem-mäßig Körper an Körper mit uns durch die Luft zu fliegen 🙂

Wir wurden dann abgeholt und auf einen kleinen Berg außerhalb von Knysna gefahren, wo wir auf unsere Tandempiloten trafen. Ich war komischerweise überhaupt nicht aufgeregt, sondern nur begeistert, dass ich endlich mal paragliden kann. Damit erfüllte sich ein bisschen ein Kindheitstraum von mir, weil es früher in unseren Österreich-Urlauben immer Paraglider gab und ich das schon damals ziemlich cool fand, aber mindestens noch 10 Jahre zu weit von der Volljährigkeit entfernt war, um das gegen Mamas und Papas Willen zu machen…

Wir haben dann unsere Ausrüstung gekriegt und uns wurde erklärt, wie wir Start und Landung heile überstehen und dass wir uns auf gar keinen Fall ohne Kommando hinsetzen sollten, sobald wir in der Luft seien. Im Endeffekt war das alles halb so wild und lief wie geschmiert. Man rennt auf das Ende der Berges zu, hebt ab, setzte sich hin und beim Landen läuft man wieder solange mit, bis der Schirm wieder auf der Erde gelandet ist. Mein Tandempartner war der Souki und ich hab mich ganz gut aufgehoben gefühlt bei ihm. Man fliegt dann immer hin und her und versucht den passenden Aufwind zu erwischen, der einen noch höher bringt. Das hat auch ziemlich gut geklappt und somit hatte ich einen tollen Blick über die Gegend. Leider war das ganze nach 20 Minuten dann auch schon wieder vorbei, ist aber absolut nachahmenswert 🙂