Montag, 13.02.2012

1. Unitag

Montag war endlich der große Tag gekommen, an dem die Vorlesungen starten sollten! Meine erste Vorlesung war Afrikaans und startete eher gemütlich um 9:15. Bis auf zwei einheimische Studenten besteht die ganze Klasse aus Internationals, weil die meisten Menschen, die hier leben, natürlich schon Afrikaans sprechen. Die Professorin war sehr nett und scheint ein Sprachgenie zu sein, weil sie uns Deutschen auch immer gleich die deutsche Übersetzung liefern konnte. Es war ganz lustig zu sehen, dass die Amerikaner wirklich ein Problem haben „ch“ zu sagen 😉 Ich kann nach der ersten Stunde sagen wer ich bin „Ek is Carina.“, wo ich wohne „Ek woon in Port Elizabeth.“ und Leute auch danach fragen. Ich habe mich wirklich drauf gefreut, Afrikaans zu lernen, aber leider gibt es ein kleines Problem mit unseren Reiseplänen, weil zwei Prüfungen stattfinden werden, wenn wir gerade in Kapstadt sind. Also bin ich noch nicht sicher, ob ich es weiterhin besuchen werde.

Meine zweite Vorlesung war Organisational Behaviour und es war gaaanz schrecklich! Die Dozentin ist eine (offensichtlich) seeehr erfolgsorientierte, zielstrebige Frau, die in einem Affenzahn durch ihre Powerpoint-Folien gerast ist und so schnell gesprochen hat, dass ich nicht viel verstanden habe. Dabei ist sie die ganze Zeit wie wild auf und ab gelaufen und hat Sachen gesagt wie „Glaubt nicht, dass ihr euch hier verstecken könnt, wenn ich euch was frage. Spätestens übernächste Woche habe ich eure Namen drauf und dann kommt jeder dran!“ Zugegebenermaßen hat mich das eingeschüchtert… Vom Niveau her ist das nicht mal der anspruchsvollste Kurs, den ich habe, aber dennoch sollen 2 Assignments, 2 Tests und 1 Klausur geschrieben werden…ich überlege bereits, ob ich den Kurs nicht vielleicht doch gegen einen anderen tauschen sollte 🙂

Nach der Frustration haben wir uns alle wieder zusammen zum Mittagessen getroffen. Es gibt hauptsächlich Fastfood hier in der Uni, aber dafür ist es unglaublich billig. Der einzige Salat ist ein Chicken Salat für 1,90 Euro, der aber auch lecker ist. Ich dachte, ich probier mal was Neues und habe ein Chicken Chip Roll bestellt, was ich aber definitiv nur einmal bestellt habe. Ich bekam ein wabbeliges Baguettebrötchen mit Currychicken und Pommes drin…warum in aller Welt packt man eine vollständige Mahlzeit mit Hähnchen und Pommes in ein Baguettebrötchen??

Nach dem Essen haben wir den ersten Versuch gestartet unsere Studentenkarte zu bekommen. Das ist quasi der Studentenausweis, nur mit Foto. Und er sieht aus wie ein VIP-Pass, weil er in so einer Plastikhülle steckt und an einem Schlüsselband dran ist… Man braucht das Teil ziemlich oft, denn manche Türen in der Uni lassen sich nur damit öffnen, man braucht sie, wenn man etwas ausdrucken will und an den Eingängen stehen meistens Security-Menschen, die eine Art Einlasskontrolle machen und die Karte sehen wollen. Allerdings erwies es sich als schwerer als erwartet, an die Karte zu kommen, denn es gibt auf dem ganzen Campus nämlich nur einen Mann, der die Fotos macht und die Karten druckt…für alle Studenten! Dementsprechend lang war auch die Schlange vor seinem Büro! Wir haben uns dann zwar erst angestellt, aber aufgrund des südafrikanischen Arbeitstempos hat sich ziemlich schnell herausgestellt, dass das nichts mehr wird, bis der gute Herr um 15:45 auch schon wieder Feierabend macht…also: morgen auf ein Neues!